Achtundneunzig Stufen
Als am vergangenen Samstag um 17 Uhr das Gitter des ‚Dicken Turms‘ der Giechburg geöffnet wurde, stiegen unsere Gäste 5 Stockwerke hinauf, um sich Arbeiten der Künstlerinnengruppe ‚StilleStoerung‘ anzuschauen. Als Gründungsmitglied der Gruppe freute ich mich besonders darüber, dass wir in diesem großzügigen Ambiente viel Raum hatten, um eine Auswahl unserer Arbeiten der letzten drei Jahre zu zeigen.
Decide! Decide! Decide!
An diesen strengen Ausruf meiner Lehrerin Milena Dragicevic musste ich unweigerlich denken, als wir Vier in der letzten Märzwoche daran gingen, aus der Fülle unseres künstlerischen Schaffens die Exponate auszuwählen, die letztendlich zu sehen sein sollten. Das klare Raumkonzept und Ausstellungsprinzip ließ jeder von uns eine Etage für eigene Arbeiten und so konnte ich dem Publikum meine Installation ‚Would you get your hand dirty for me?‘ vorstellen.
Im Erdgeschoss eröffneten große Fotografien den Besuchern einen ersten Eindruck unserer Gruppenarbeitsweise, die dann, beim Hinaufgehen in natura zu sehen war. Endlich, im Dachgeschoss angekommen, überraschte die Gäste der große Saal mit sagenhaften Ausblicken in die Frühlingslandschaft. Wir luden hier oben mit unserer Audioaufnahme, dem quodlibet ‚BrotProbe‘, zum Probieren von knusprigem Landbrot.
ArbeitsWorte …
… nennen wir unser Prinzip, das wir uns Monat für Monat selbst als Aufgabe stellen. Was sich für Außenstehende wie ein Phantasiebegriff anhören mag, interpretiert jede von uns auf ihre eigene, individuelle Weise in Wort, Bild, Klang oder als Video.
Unsere ArbeitsWorte ‚KälteRätsel‘, ‚FlügelBezug‘, ‚FlussHerz‘ und ‚BrotProbe‘ hatten es auch dem Landrat bei seiner humorvollen Begrüßung angetan.
Im geheimnisvollen Dunkel ‚meines‘ Burgzimmers zeigte ich Sammlungen, die zu drei ArbeitsWorten: ‚LichtGruppe‘, ‚StaubModell‘ und ‚ZweigStand‘ entstanden waren und eröffnete dadurch den Betrachtern einen Einblick in meine künstlerischen Arbeitsprozesse.
Und so lud der ‚Fränkische Tag‘ zu unserer Ausstellung ein: Hier klicken!