Meet&Greet in der Kreisklinik Roth
Am 18. September war Petra Annemarie Schleifenheimer vor Ort in der Ausstellung „Künstler machen Helfer sichtbar“. Nebenbei bemerkt: Hier konsequent und in künstlerischer Freiheit umbenannt in „Künstlerinnen machen Helferinnen sichtbar“. Denn schließlich geht es ja zumindest im Pflegebereich in der Mehrzahl um Frauen, die anpacken, da sind, Lebenszeit schenken, zuhören, pflegen, fürsorglich sind. In dieser Ausstellung sind es vor allem die Profis unter den Helferinnen und Helfern, die hier sichtbar gemacht werden.
Doch Petra Annemarie Schleifenheimer geht einen Schritt weiter und führt den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung vor Augen, welche Entlastung die professionelle Hilfe im Alltag aller Menschen bedeuten kann. Sie zeigt auf, was die Alternative wäre: Die Angehörigen zum Beispiel selber zu pflegen – ohne Unterstützung – und damit phasenweise in eine Rolle zu schlüpfen, die aufs Funktionieren ausgerichtet ist. Trotz aller persönlichen Betroffenheit, trotz aller Beziehungsgeflechte. Wenn es die professionelle Hilfe nicht geben würde, so die Künstlerin, müsse man selber in diese Rolle schlüpfen, die eigenen Bedürfnisse, ja, die eigene Persönlichkeit zurücknehmen, austauschbar werden, vielleicht sogar die eigene Identität, den eigenen Namen aufgeben:
STATEMENT
Wenn sie nicht da wäre, müßte ich
Wenn sie nicht da wäre, müßte ich
Kompressionsstrümpfe an- und ausziehen.
Wenn sie nicht da wäre,
müßte ich Blutdruck messen, Wunden verbinden, Füße baden.
Wenn sie nicht da wäre, müßte ich
Wäsche waschen, Essen kochen, Rollstuhl schieben.
Wenn sie nicht da wäre,
müßte ich pünktlich auf der Matte stehen und freundlich lächeln.
Wenn sie nicht da wäre, müßte ich
da sein.
Täglich. Mehrfach.
Dann wäre mein Name auch Sammi.