Atelier PAS
Petra Annemarie Schleifenheimer

BERLIN ART WEEK 2024 – Tag 2 / Teil 1

GOLDRAUSCH – Schon lange wollte ich einmal Original-Arbeiten der Stipendiatinnen sehen, die im Künstlerinnenprojekt Goldrausch ein ganzes Jahr lang in einem Professionalisierungskurs arbeiten und am Ende dieses Zeitraums gemeinsam im Kunstraum Kreuzberg ausstellen. 
Ein zusätzlicher Anziehungspunkt der Ausstellung ist für mich der Titel, nachdem auch ich in meiner künstlerischen Praxis häufig mit Verlorenem und Gefundenem arbeite.

Kunst im ehemaligen Krankenhaus Bethanien

Das mächtige historische Gebäude, ein ehemaliges Krankenhaus, wurde 1973 zum Zentrum für Künstler:innengruppen und Institutionen der unterschiedlichsten Sparten. Allein schon über die lange und sehr spannende Vorgeschichte des Gebäudekomplexes, welches jetzt unter Kunstquartier Bethanien firmiert, zu lesen, beeindruckt mich. 

Der Song „Rauch-Haus-Song“ der Band Ton Steine Scherben erinnert mich an die 70er Jahre und beschreibt, aus Sicht der damaligen Kultband, einen stürmischen Abschnitt aus dieser bewegten Historie dieses geschichtsträchtigen Orts. Ob wohl jemand aus unserem Seminar diese Gruppe noch kennt?

Leichtfüssig – alles noch möglich?

Das Zeitfenster heute morgen, läßt uns wenig Spielraum, um uns im Areal umzusehen, schließlich sind wir wegen der Ausstellung „I only work with lost and found“ hier.  Also schnell vorbei an der ehemaligen Krankenhaus Apotheke, in der schon Theodor Fontane gearbeitet hat.

Wie schon der Ausstellungstitel verrät, handelt es sich bei den Arbeiten der 15 internationalen Künstlerinnen um Verlorenes und Gefundenes. Der Katalogtext verrät: „ …  Lost and found verweist auf das Verlernen und Verlieren als aktive Handlungen, auf Verborgenes und Verdrängtes und benennt zugleich vielfältige Möglichkeiten des Wiederfindens, des Eingreifens und des Neu-Zusammensetzens … “

Mir erscheint die gesamte Ausstellung leichtfüssig, auch wenn dies wahrscheinlich kein Begriff sein mag, mit dem man künstlerisches Arbeiten beschreibt. Dennoch, manche der Werke und deren Präsentationen, erschienen mir wie hingeworfen, leicht eben. Alles ist noch denkbar und damit möglich. Techniken und Medien vermischt. Junge, zeitgenössische Kunstpraktiken, die noch nicht dem Mainstream unterliegen. Für mich: sehr inspirierend.

Ein kurzer Imbiss in einem Kreuzberg Lädchen und schon geht unsere Exkursion weiter mit den Öffis. Nur gut, daß es das Deutschlandticket gibt und wir uns nicht noch um die richtigen Fahrkarten kümmern müssen. Wir fahren zu den Hangars im Tempelhofer Feld, wo uns mit Sicherheit das Kontrastprogramm zur Goldrausch Ausstellung erwartet.

Mehr darüber in Kürze hier.